Sie wollen wissen, warum Menschen gähnen und warum man fast automatisch anfangen muss zu gähnen, wenn eine andere Person im Raum damit anfängt? Wir haben uns näher mit dem Mysterium auseinandergesetzt. Was es mit dem Gähnen auf sich hat verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Warum gähnen wir?
Gähnen ist eine unkontrollierbare Tätigkeit, die dazu führt, dass wir unseren Mund weit öffnen, jede Menge Luft einatmen und anschließend wieder ausatmen. Der Prozess des Gähnens dauert durchschnittlich sechs Sekunden. Viele schließen beim Gähnen kurzfristig die Augen und bei manchen Menschen tränen die Augen.
Als Hauptursache für das Gähnen zählt man Müdigkeit. Ein Mangel an Schlaf ist jedoch nicht der alleinige Grund für das Phänomen. Wissenschaftler sind der Ansicht, dass ein Mangel an Sauerstoff ebenso als möglicher Auslöser in Betracht kommt, wie Langeweile.
Mögliche Ursachen für das Gähnen
Menschen Gähnen aus unterschiedlichen Gründen. Welche Ursachen es für das Gähnen gibt verraten wir Ihnen in diesem Abschnitt.
Wechsel zwischen Konzentration und Entspannung
Wenn unser Gehirn über den Tag hinweg zwischen verschiedenen Phasen/Aktivitäten wechselt, ist dies häufig mit einem Gähnen verbunden. Ein solcher Wechsel des Zustandes findet beispielsweise statt, wenn wir uns nach einem langen Arbeitstag Bettfertig machen. Da es nicht mehr notwendig ist, konzentriert zu sein, bereitet sich der Körper aufs Schlafen vor und wechselt von einem Zustand erhöhter Wachsamkeit zu einem entspannteren Zustand. Auch wenn man sich während der Arbeit in die Mittagspause begibt oder gelangweilt ist, lässt sich dieser Effekt beobachten.
Langeweile
Auch wenn es nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass Sie gelangweilt sind, wenn Sie gähnen, ist es ein klares Zeichen dafür, dass Ihr Gehirn nicht ausreichend stimuliert wird. Ein Mangel an Stimulation sorgt für einen Temperaturabfall im Gehirn, was wiederum zu einem Gähnen führen kann.
Müdigkeit
Beim Gähnen erhöht sich der Herzschlag. Einige Wissenschaftler sind der Ansicht, dass das Gähnen eine Maßnahme des Körpers ist, um für einen kurzzeitigen Energieschub zu sorgen. Wenn Sie scheinbar grundlos gähnen, kann es also sein, dass Ihr Körper versucht Sie aufzuwecken.
Gähnen kühlt das Gehirn
Sie Gähnen beim Lernen oder anderen komplizierten Aufgaben, für die Sie sich verstärkt konzentrieren müssen? In diesem Fall hängt das Gähnen damit zusammen, dass die erhöhte Gehirnaktivität einen Temperaturanstieg auslöst. Um die Temperatur wieder zu reduzieren fangen wir in entsprechenden Situationen unvermittelt an zu gähnen.
Kommunikation
Unsere Urahnen waren noch nicht dazu in der Lage, sich durch präzise formulierte Sätze miteinander zu verständigen. Stattdessen verwendeten Sie unterschiedliche andere Signale, um sich auszutauschen. Gähnen stellt eines dieser Signale dar. In längst vergangenen Zeiten war dies aller Wahrscheinlichkeit nach eine Möglichkeit, um andere Gruppen/Familienmitglieder auf die eigene Müdigkeit und/oder Langeweile hinzuweisen.
Sauerstoffmangel
Eine weitere mögliche Ursache für das Gähnen stellt ein akuter Sauerstoffmangel im Gehirn dar. Wissenschaftler fanden heraus, dass zu wenig Sauerstoff im Blut dazu führt, dass die betroffene Person häufiger gähnt als üblich. Auch in diesem Fall wirkt sich der kurzfristig erhöhte Herzschlag positiv auf die Sauerstoffsättigung im Blut aus.
Ist Gähnen ansteckend?
Im Rahmen einer Studie stellten Wissenschaftler fest, dass es ausreicht, jemanden in einem Video gähnen zu sehen. Nahezu jeder zweite reagiert auf ein entsprechendes Video, indem er selbst anfängt zu gähnen. Dieser Effekt lässt sich auch zwischen verschiedenen Tierarten und sogar zwischen Menschen und Tier feststellen. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Reaktion und der Verbindung gibt, in der wer zu der gähnenden Person stehen.
So können Sie ein Gähnen verhindern
Wenn Sie sich in einem Meeting oder einer Diskussion mit Ihrem Partner befinden könnte ein Gähnen als persönlicher Affront verstanden werden. Diese Möglichkeiten ein Gähnen zu verhindern gibt es.
Tiefes Atmen
Wenn Sie trotz ausreichend Schlaf häufig gähnen sollten Sie an Ihrer Atemtechnik arbeiten. Wenn Sie zu flach atmen, kann es passieren, dass Ihr Gehirn nicht ausreichend Sauerstoff erhält. In diesem Fall wird Ihr Gehirn versuchen, diesen Mangel durch Gähnen zu kompensieren.
Sorgen Sie für Abkühlung
Gähnen kühlt das Gehirn. Um einem Gähnen vorzubeugen können Sie Ihren Kopf während längerer Lerneinheiten oder ähnlichen Aktivitäten herunterkühlen. Hierzu können Sie entweder das Fenster öffnen, einen Eisbeutel verwenden oder die Klimaanlage anschalten.
Gehen Sie an die frische Luft
Wenn Sie Ihre Pause dazu nutzen eine Runde durch den Park zu laufen, werden Sie aller Wahrscheinlichkeit nach seltener gähnen als Ihre Kollegen. Dies liegt zum einen daran, dass ein Ortswechsel das Gehirn stimuliert und zum anderen an der Sauerstoffreichen Luft im Freien.
Dehnen Sie sich
Wenn ein Spaziergang aufgrund der Wetterverhältnisse nicht möglich ist können Sie sich stattdessen zuhause sportlich betätigen. Um Gähnen zu vermeiden reicht es oftmals aus, einige Runden um den Schreibtisch zu drehen und sich ein wenig zu dehnen.
Trinken Sie einen Schluck Wasser
Wenn Sie nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, kann dies dazu führen, dass Sie müde werden. Stellen Sie also sicher, dass Sie in regelmäßigen Abständen etwas Wasser trinken. So kommt keine Müdigkeit auf und Sie müssen nicht gähnen.